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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 195

1918 - Leipzig : Voigtländer
1 — 196 — etn wilden Kampfe durcheinander geraten; die meisten Offiziere ^Qren gefallen. Die Franzosen erspähten ihren Vorteil und drangen überlegener Macht vor. Rlles stand auf dem Spiele. Da opfern !^)zroei Reiterregimenter, Iftagdeburgifchekürasftereundrltmärkifche J nen, und galoppieren todesgewiß gegen die feindlichen Massen. erste Treffen des französischen Fußvolks wird über den Haufen Ritten, die Geschützlinie durchbrochen, die Bedienung und Bespannung hergemacht. Ruch ein zweites feindliches Treffen hat das gleiche ty*fal Rber in ihrem Siegesungestüm dringt die Heldenschar noch etter vor. Da eilen von allen Seiten französische Reiterregimenter Ncrbei, welche die von dem stürmischen Ritt ermatteten Deutschen m3mgeln und zurückschlagen. Und der Rückzug führt durch das orhin geworfene französische Fußvolk, das sich wieder gesammelt hat rji, nun aus den schnell schießenden Chassepot-Gewehren ein morde* Iches $euer auf die deutschen Retter eröffnet. Nur die Hälfte kam von. Rber die andern hatten nicht umsonst ihr Leben dahingegeben: e Franzosen wagten an jener Stelle keinen Rngriff mehr, und die rutschen behaupteten das Schlachtfeld. — Rm Rbend sand bei dem te vionoille ein noch größeres Kavalleriegefecht statt: 5000 Reiter, Q ö,nn Segen Mann, Klinge an Klinge. (Eine dichte Staubwolke $rcmzo|C Öas ^n= Und ^wogende Handgemenge; endlich flohen die »Unö nun kram die Nacht und wir ritten hinöanrt; Rundum die Wachtfeuer lohten; Die Rosse schnoben, der Regen rann — Und wir dachten der Toten, der Toten." frattvnper Sturm auf St. privat. Den rechten Flügel der äbnf a n b^llung bilöete das auf einer Rnhöhe gelegene bürg® läfcrf bt.privat. Die preußische (Barbe und das kgl. 111 ch e Rrmeeftorps erhielten Befehl, es zu erobern. 3n fester *"u"9,mit klingendem Spiele und fliegenöen Fahnen, ihres alten Schöh5- ein?eöen6' dingen die preußischen (Bar Den vor, an Kraft und St. n ' die Erlesenen eines ganzen Volkes. Rber öa öroben von fq« herunter knattert aus öichtem Pulverdampfe viel tausend-(Dffh{er Ganze Reihen der Preußen sinken nieöer, voran die m v!rxdo^ immer roieber schießen sich die Reihen, und vorwärts f)(U}m'7rra' Hurra! Rber endlich erlahmt Me Kraft; sie müssen der Kn, r n Und ^e9end Schutz suchen, so gut sie können. Nun geht regen über sie weg. „Rber", erzählte ein Grenadier, „wenn 15* I

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 180

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 180 — Heeresmacht übernahm König Wilhelm, von dem preußischen Heere konnte sich anfänglich nur ein Teil am Kampfe beteiligen; ein anderer Teil, unter Führung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, stand noch meilenweit entfernt und war erst nach langem, beschwerlichem Marsche auf dem Schlachtfelde zu erwarten. Dennoch begann König Wilhelm, im vertrauen auf seine Soldaten, am 3. Juli morgens den Angriff. Das preußische Fußvolk war mit einem neuen, von hinten ganz schnell zu ladenden Gewehr bewaffnet, dem Zündnadelgewehr, während die Österreicher noch die langsamen Vorderlader hatten. Aber sie waren zu Beginn der Schlacht in der Übermacht-Schon war die Mittagstunde vorüber und noch waren keine Vorteile errungen; unentschieden schwankte die Schlacht. Xttit Spannung schauten der König und seine Generale durch die Ferngläser, ob die Armee des Kronprinzen noch nicht anrücke. Und sie kam zur rechten Stunde, wie der alte Blücher bei Belle-Auiance. Mit Ungestüm werfen sich seine Regimenter auf den Feind und fassen ihn in der Flanke und im Rücken. Die Anhöhen, die den Österreichern eine starke Stellung geboten hatten, werden in stürmendem Anlaufe genommen. Damit ist der Kampf entschieden; unaufhaltsam bringt die ganze preußische Schlachtreihe vorwärts. Der König selbst sprengt mitten in das heftigste Granats euer. Als ihn Graf Bismarck mit den Worten anhält: „Als Ministerpräsibent habe ich die Pflicht, Ew. Majestät zu bitten, nicht die augenscheinliche Gefahr aufzusuchen," entgegnet er freundlich: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." „Dem König gerät’s!" sagten abends siegesfroh die Soldaten- 6. Die Preußen vor Wien und der Friede. Durch den Sieg bei Königgrät} war der Feldzug gewonnen. Fast ohne Widerstand drangen die Preußen bis vor Wien, das zerrüttete österreichische Heer verfolgend. Und da auch die süddeutschen Verbündeten Österreichs in den Gegenden am Main in mehreren Gefechten geschlagen worden waren, so erklärte sich Österreich zum Frieden bereit-Auf dem Schlosse zu tlikolsburg wurde ein Waffenstillstand und bald darauf in p ra g der Friede geschlossen (23. Aug. 1866). 7. Oer Norddeutsche Bund. 3n dem Prager Frieden wurde der bisherige Deutsche Bund für aufgelöst erklärt. Österreich schieb aus Deutschland aus, erkannte den Bund der norddeutschen Staaten an, der von Preußen geschaffen werden sollte, und übertrug seine Rechte an Schleswig-Holstein auf Preußen. Außer Schleswig-Holstein wurden auch das Königreich Hannover, das Kurfürstentum Hessen,

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 186

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 186 — gereifte Mann, der in fernen Landen dem preußischen Namen hohe (Ehre gemacht hatte, rückte im preußischen t)eere rasch aus und wurde im Jahre 1858 als Generalmajor Chef des Generalstabes. Per Generalstab besteht aus den tüchtigsten Offizieren. Im Frieden liegt ihm hauptsächlich die Pflege der Kriegswissenschasten ob und das Entwerfen der ersten Feldzugspläne für jeden denkbaren Krieg; im Kriege selbst leitet er die Heeresbewegungen. Denn da darf nicht jede Truppe nach Gutdünken drauf losmarschieren, sondern es wird ihr von den Generalstabsoffizieren genau befohlen, wann sie morgens aufbrechen, welchen Edeg sie einschlagen und wo sie abends eintreffen muß-Das alles muß aber der Generalstab richtig befehlen; wenn er Falsches anordnet, dann können die Soldaten es nicht erfüllen, kommen zu spät oder in Unordnung oder gar nicht auf dem Schlachtfelde an, und dann kann die Schlacht verloren gehen. Moltke aber war in der Kunst der Heerführung einer der größten Feldherren aller Seiten. Truppen mußten getrennt marschieren, so daß sie sich nicht einanber hinderten und sich gut verpflegen konnten. Hb er vereint kämpften sie, benn die Märsche waren so berechnet, daß alle nötigen Truppen zur rechten Seit auf dem Kampfplatze eintrafen. So genau kannte Moltke die Leistungsfähigkeit der Soldaten, so sicher berechnete er die (Entfernungen, so gut schätzte er die Schwierigkeiten des Marsches, daß ihn niemals die Zuversicht auf das Gelingen seiner Pläne verließ-„(Erst wägen, dann wagen," war sein Idahlspruch. Rls bei König* grätz, wie wir gesehen haben, um Mittag die (Österreicher nicht wiche" und nicht wankten und die preußischen Heerführer unruhig sorgten, ob wohl der Kronprinz rechtzeitig eintreffen werbe, ba sagte Moltke in größter Seelenruhe zum Könige: „Lw. Majestät werben heute nicht nur die Schlacht, sonbem auch bert Felbzug gewinnen." 80. Albrecht von Roort. 1. Die Jugend. Wie die Geschlechter Bismarcks und Moltkes, jo ist auch das Roonfche sehr alt. (Es stammt aus Hollanb, von der Vorfahr der deutschen Linie durch die spanischen Unterbrücker vertrieben würde (vgl. Nr. 39, 2). Rlbrecht von Roon würde am 30. April 1803 in Pommern geboren. Sein Vater war verarmt; &er Knabe würde im Kabettenhaufe zum Offizier erzogen Xdie Moltke hatte auch Roon eine harte entbehrungsreiche Jugenbzeit; was er geworben ist, das warb er durch eigene Kraft. „Unverzagt, vorwärts mit Gott," war sein Wahlspruch. Fleißig stubierte er, wenn er oom

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 196

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 196 — man ein Stück holz in die höhe hob — weggeschossen mar’s." Neuer Kanonendonner erschallt: die Sachsen sind von der andern Seite nahe an St. Privat herangekommen, hundertundfünfzig Geschütze speien Tod und Vernichtung in das Dorf; viele Häuser stehen in Flammen oder stürzen unter den einschlagenden Granaten zusammen, in den Trümmern ihre Verteidiger begrabend. Und nun kommt der letzte Hitsturm: die Trommeln wirbeln, der Best von Kraft wird darangesetzt Sachsen und Preußen dringen von allen Seiten in das brennende Dorf, man sieht das Weiße in des Feindes Rüge, ein wildes Handgemenge Mann an Htann, und die Franzosen fliehen. 5. Itioufte und die Pommern. Unterdessen wogte unentschieden noch der Kampf auf dem andern Flügel der 10 km langen Schlachtlinie bei Gravelotte. Dort befand sich König Wilhelm selbst und neben ihm der General von Ittoitfee. Die Dunkelheit nahte; da machten die Franzosen noch einen gewaltigen Vorstoß. Die Preußen gerieten ins Wanken. Mit Spannung schaute der greise Moltke nach Südosten, wo ein frisches Armeekorps im Anrücken war. (Es sind die Pommern, die seit morgens 2 Uhr ununterbrochen marschiert waren, begierig noch an den Feind zu kommen. (Endlich sind sie da, zur gefährlichsten Stunde. Sogleich reitet ihnen Moltke entgegen. „Nun vorwärts, wackere Pommern!" ruft er, zieht seinen Degen und spreng* allen voran gegen den Feind. Durch die tiefen Kolonnen geht ein vieltausendstimmiges hurra! Moltke führt uns! Hlle Müdigkeit ij: vergessen, vorwärts geht's! — Hn einer Gartenmauer sitzt König Wilhelm auf einer Leiter, die über einen toten Schimmel gelegt ist. Neben ihn1 stehen Bismarck und Roott, alle besorgt um das Schicksal des Tages. Da — endlich erscheint Moltke: „Majestät," ruft er, „wir haben ge* siegt; der Feind ist aus allen Stellungen geworfen." 6. Die Hofe von Gorze. Die Kämpfe um Metz gehören 3u den größten Kriegstaten aller Zeiten. Die Weisheit des Königs und seiner Heerführer, der Heldenmut der (Offiziere und Mannschaften, die Selbstüberwindung beim Ertragen von Beschwerden, Hunger und Durst, die Hingabe von Gesundheit und Leben — all diese edelsten Mannestugenden führten das deutsche Heer zum Siege. 41000 Tote und Verwundete hat es in drei Schlachten um Metz verloren. Die Überleben5 den begruben in tiefer Wehmut ihre toten Kameraden, bereit von neuem für das Vaterland in Kampf und Tod zu gehen. Die Verwundeten aber vergaßen auch in ihren Schmerzen nicht die Freude , des Sieges. (Ein Offizier lag in einem Feldlazarett m dem Dorfe Gorze.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 358

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 358 — nehmsten Herrscherhause, Maria Luise, der Tochter des Kaisers Franz von Oesterreich. So schien feine Herrschaft unerschütterlich befestigt zu sein. Nur das seemächtige England stand ihm noch feindlich entgegen; mit aller seiner Heeresmacht vermochte er dem stolzen Jnselvolke nicht beizukommen. Da suchte er den hartnäckigen Feind auf andere Weise zu bezwingen. Er schloß den englischen Schiffen alle Seehäfen des Festlandes, um dadurch den Handel zu vernichten, auf welchem Englands Reichthum und Stärke beruhte. Was kümmerte ihn der unermeßliche Schaden, den die Stockuug des Handels auch den übrigen Ländern Europa's bereitete? Sie mußten sich von dem Zwingherrn Alles gefallen lassen. 129. Napoleons Zug nach Rußland. 1. Die große Armee. — Auch das große Rußland fügte sich eine Zeit lang Napoleons Machtgebot und stellte den Verkehr mit England ein. Allein da der Kaiser Alexander inne ward, welcher Schaden seinem Volke ans dieser Handelssperre erwuchs, sagte er sich vou ihr los und versöhnte sich mit England. Da beschloß Napoleon den Krieg gegen Rußland. Er stellte das gewaltigste Heer auf, das die Welt noch gesehen hatte. Mehr als eine halbe Million Menschen: Franzosen und Italiener, Deutsche, Holländer und Polen, selbst Spanier und Portugiesen, zogen unter der Führung des gewaltigen Kriegsfürsten im Sommer 1812 gegen Norden. „Rußlands Verhängniß muß erfüllt werden", rief er siegesstolz aus, als die große Armee bett russischen Boben betrat. Gerabewegs auf Moskau, die alte prächtige Kaiserstabt, rückte er los. Die Russen wichen vor der Uetiermacht zurück und verheerten das Laub, um dem Feinde nur eine Wüste übrig zu lassen* Enblich am Flüßchen Moskwa, nicht weit von der Hauptstadt, wagten sie eine große Schlacht. Es war ein grauenvoll mörberischer Kampf: mit ungeheuren Opfern erkaufte Napoleon den Sieg. Einige Tage barauf stand das französische Heer vor Moskau. Die gewaltige Stadt mit

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 398

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 398 — Kampfplatze begeben, wo er den Oberbefehl über die gejammte preußische Heeresmacht übernahm. In seiner nächsten Umgebung befand sich, außer den Ministern Bismarck und R 0 0 n, der General Mjilt f e, welcher an der Spitze des Generalstabs stand und mit großem Scharfsinn den Feldzugsplan entworfen hatte. Sofort wurde beschlossen, dem Feinde eine Schlacht zu liefern. Es war ein kühnes Wagniß. Denn Benedek hatte mit 215,000 Mann bei Königgrätz eine sehr günstige und feste Stellung; von dem preußischen Heere aber konnte sich anfänglich nur die Armee des Prinzen Friedrich Karl am Kampfe betheiligen: General Herwarth mit der Elbarmee erreichte erst später den Feind; die Armee des Kronprinzen aber stand noch meilenweit entfernt und konnte, bei dem durch Regen aufgeweichten Lehmboden, erst nach langem, beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde eintreffen. So waren die Oesterreicher beim Beginne der Schlacht doppelt so zahlreich, als die Preußen. Dennoch begann König Wilhelm, der Tapferkeit seiner Krieger vertrauend, am 3. Juli Morgens um 8 Uhr den Angriff, Und die preußischen Regimenter, geführt von dem ritterlichen Friedrich Karl, schlugen sich mit Löwenmuth und unerschütterlicher Ausdauer, so fürchterlich auch die Feinde mit mehr als 700 Kanonen von den gegenüberliegenden Höhen her in ihre Reihen hineinfeuerten. Todesmuthig hielt der General Franfecky in einem Walde der auf ihn einstürmenden österreichischen Liebermacht stundenlang Stand; aber zu Tausenden sanken seine Tapfern in dem gräßlichen Kugelregen dahin: die ganze Heldenschaar schien eine Beute des Todes. Schon war die Mittagsstunde vorüber: noch waren keine Vortheile errungen, unentschieden schwankte die Schlacht. Da wurde wohl manch muthiges Preußenherz voll Unruhe, und mit Spannung schauten der König und seine Generale durch die Ferngläser, ob die Armee des Kronprinzen noch nicht anrücke. Endlich erschien der ersehnte jugendliche Held, wie der alte Blücher bei Waterloo, zur rechten Stunde. Mit Ungestüm werfen sich feine Krieger sofort auf den Feind und faffen ihn in der Flanke und im Rücken. Die Anhöhen, welche den Oesterreichern eine so starke

7. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 146

1891 - Leipzig : Voigtländer
— 146 — zu führen, verband sich nun Preußen mit Österreich, und unter dem Oberbefehl des alten Feldmarschalls Wrangel, der schon vor sechzehn Jahren für Schleswig-Holstein rühmlich gefochten hatte, drang am 1. Februar 1864 et» preußisch-österreichisches Heer von 73 000 Mann über den Eiderstrom in das Herzogtum Schleswig ein. Buer durch das Land zog sich, elf Meilen lang, eine berühmte Verschanzungslinie, das sogenannte Danewerk, dessen Eroberung als sehr schwierig galt. Wenige Tage nach dem Einmärsche in Schleswig erschien unter dem General Gablenz die österreichische Heeresabteilung, welche die Dänen in dem Gefechte beioberselk zurückschlug, vor dem gefürchteten Platze. Aber als nun der Sturm beginnen sollte, war das Danewerk von dem Feinde bereits geräumt. Die Dänen hielten ihr Heer nicht für zahlreich genug, um das weit ausgedehnte Festungswerk erfolgreich zu verteidigen. Sie zogen sich daher in eine zweite Befestigung zurück, die ihnen stärkeren Schutz verhieß. Das waren die Düppeler Schanzen. Sie lagen an der Ostküste von Schleswig auf einem Höhenzuge gegenüber der kleinen Insel Alsen und gewährten den Dänen eine sehr feste Stellung. Ihre Eroberung, die schwerste Arbeit des ganzen Krieges, fiel den Preußen zu, die der Prinz Friedrich Karl, König Wilhelms I. Neffe, befehligte. Sieben Wochen dauerte die Belagerung und Beschießung; da erfolgte am 18. April 1864 der Sturm. Unaufhaltsam dringen die kühnen preußischen Krieger trotz des mörderischen Gewehr- und Kanonenfeuers der Dänen vorwärts. Nach vierstündigem Kampfe um zwei Uhr nachmittags ist das mächtige Bollwerk erobert; auf allen Schanzen wehen die preußischen Fahnen. Über 5000 Feinde sind getötet, verwundet oder gefangen, 118 Kanonen von den Siegern erbeutet. Da ging ein heller Jubel durch Schleswig-Holstein und weithin durch alle deutschen Gauen; das Festland von Schleswig war vom Feinde gesäubert. König Wilhelm eilte von Berlin nach dem Schlachtfelde, um feinen tapferen Kriegern Dank zu sagen für ihren heldenmütigen Kampf und Sieg.

8. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 153

1891 - Leipzig : Voigtländer
— 153 — Friedrich Karl an: Kampfe beteiligen; General Herwarth mit der Elbarmee erreichte erst später den Feind. Die Armee des Kronprinzen aber stand noch meilenweit entfernt und konnte bei dem durch Regen aufgeweichten Lehmboden erst nach langem, beschwerlichem Marsche aus dem Schlachtfelde eintreffen. So waren die Österreicher, an deren Seite mit unerschütterlicher Tapferkeit das sächsische Heer kämpfte, beim Beginne der Schlacht doppelt so zahlreich, als die Preußen. Dennoch begann König Wilhelm, der Tapferkeit seiner Truppen vertrauend, am 3. Juli, morgens um 8 Uhr, den Angriff. Die preußischen Regimenter, geführt von dem ritterlichen Friedrich Karl, schlugen sich mit Löwenmut und unerschütterlicher Ausdauer, so fürchterlich auch die Feinde mit mehr als 700 Kanonen von den gegenüberliegenden Höhen her in ihre Reihen hineinfeuerten. Todesmutig hielt der General Franseckyin einem Walde der auf ihn einstürmenden österreichischen Übermacht stundenlang stand; aber zu Tausenden sanken seine Tapferen in dem gräßlichen Kugelregen dahin; die ganze Heldenschar schien eine Beute des Todes. Schon war die Mittagsstunde vorüber; noch waren keine Vorteile errungen, unentschieden schwankte die Schlacht. Da wurde wohl manch mutiges Preußenherz voll Unruhe, und mit Spannung schauten der König und seine Generale durch die Ferngläser, ob die Armee des Kronprinzen noch nicht anrücke. Endlich erschien der ersehnte jugenbtiche Helb, wie der alte Blücher bei Waterloo, zur rechten Stunde. Mit Ungestüm werfen sich seine Krieger sofort aus den Feind und fassen ihn in der Flanke und im Rücken. Die Anhöhen, welche den Österreichern eine so starke Stellung geboten hatten, werden in stürmendem Anlause genommen. Damit ist der Kampf entschieden; unaufhaltsam marschiert jetzt die ganze preußische Schlachtreihe vorwärts. Der König selbst setzt sich an die Spitze der Reiterei, um den Sieg zu vollenden. Mitten in das heftigste Granatfeuer hinein sprengt dermegsfreudige Heldengreis, und da ihn Graf Bismarck mit den Worten anhält: „Als Ministerpräsident habe ich die Pflicht, Ew. Majestät zu bitten, nicht die augenscheinliche Gefahr

9. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 177

1891 - Leipzig : Voigtländer
— 177 — gesegneter Mann von 91 Jahren, ein wahrhaft großer Herrscher, dem sich im Kriege wie im Frieden nur wenige bentschen Kaiser vergleichen können. ß(j. Kaiser Friedrich (Iii.) und Kaiser Wilhelm Ii. 1. Kaiser Friedrich (Iii.) 1888 (9. März bis 15. Juni) (s. Tasel Viii). Dem großen Kaiser Wilhelm I. folgte aus dem Throne sein Sohn Friedrich Iii., geb. 18. Oktober 1831. Bei seinem Regierungsantritt verhieß er, „in den Wegen des glorreichen Vaters zu wanbeln nnb bessen Werk fortzuführen." Das beutsche Volk, das den Helben von König-grätz, Wörth nnb Seban, den schönen, stattlichen, leutseligen Prinzen, den ebleit Förberer alles Guten und Großen, den reichbegabten, für seinen hohen Beruf wohlvorbereiteteu Thronerben seit lange ehrte nnb liebte, kam beut neuen Kaiser voll begeisterten Vertrauens entgegen. Doch der eble Fürst fanb nicht mehr die ausreichende Zeit, die hochherzigen Herrfcher-gebauken, von betten er beseelt war, zu verwirklichen. Schon vor seiner Thronbesteigung schwer erkraukt, starb er, ein hartgeprüfter Dnlber, nach einer Regierung von mir brei Monaten und sechs Tagen am 15. Juni 1888, 56 Jahre alt. Kein beutscher Kaiser, kein branbenburg-preußischer Herrscher hat kürzer regiert, keiner gleichwohl in höherem Maße die Liebe des gesamten Volkes besessen, als er. Sein ältester Sohn würde sein Nachfolger als 2. Kaiser Wilhelm Ii., seit 1888 (s. Tasel Viii). Wie seine berühmten Ahnen aus beut Hohenzollernstamme, der große Kurfürst und der König Friedrich der Große, beim Antritt seiner Regierung in der Vollkraft der Jugenb stehenb (geb. atu 27. Januar 1859), ist er durch seines Großvaters und seines Vaters Vorbilb und Segen in sein erhabenes Herrscheramt eingeführt, für seinen großen Berns trefflich vorbereitet. „Rach dem Beispiel seiner Väter," so verkünbete er in der ersten Ansprache an sein Prenßenvolk, wolle er „ein gerechter und tnilber Fürst feitt, bett Frieden schirmen," unter Gottes Beistanb „des Königlichen Amtes zum Segen des Vaterlanbes walten." Als 2lrtbrä, Deutsche Geschichte. Ausg. A. 12

10. Geschichte - S. 9

1892 - Breslau : Hirt
8 3. Kaiser Wilhelm I. 9 schaute. Preußen sollte erniedrigt werden. Im Gasteiner Vertrage hatte Preußen das Herzogtum Lauenburg käuflich erworben und die Verwaltung Schleswigs übernommen, während Österreich in Holstein herrschen sollte. Entgegen diesem Vertrage wollte Österreich aus Schleswig-Holstein einen neuen Kleinstaat machen. Auch damit wäre Preußen zufrieden gewesen, wenn man ihm die Hoheit über die Flotte und das Heer dieses Landes zugestanden hätte. Doch diese Machtvergrößerung gönnte Österreich Preußen nicht. Es übergab vielmehr diese Angelegenheit dem deutschen Bundestage zur Entscheidung und berief eine Versammlung der holsteinischen Stände. Das war ein Bruch des Gasteiner Vertrags, und darum ließ König Wilhelm durch seine Truppen Holstein besetzen. Da beschloß der Bundestag auf Österreichs Antrag den Krieg gegen Preußen. König Wilhelm löste den Deutschen Bund auf und machte sein Heer mobil. Nur wenige deutsche Staaten stellten sich auf Preußens Seite, so Braunschweig, Mecklenburg und Oldenburg. Mit Preußen verbündete sich der König von Italien, der Vene-tien erobern wollte. Sachsen, Hannover und Kurhessen wurden die günstigsten Bedingungen gestellt, doch traten sie auf Österreichs Seite. Sofort wurden die Hauptstädte dieser drei Staaten von den Preußen besetzt. — Diese stellten eine Westarmee auf, die nach dem Maine zu marschierte, und die Hauptarmee, 256 000 Mann, in Sachsen und Schlesien. 2. Der Krieg in Böhmen. Die Hauptarmee rückte nach dem Plane des großen Schlachtendenkers, General Moltke, in drei Heeressäulen in Böhmen ein, die Erste Armee unter dem Oberbefehle des Prinzen Friedrich Karl über Zittau und Reichenberg in Böhmen, die Zweite Armee unter dem Kronprinzen von Landeshut und Glatz her und die Elbarmee, befehligt von Herwarth von Bittenfeld, von Dresden aus. Alle drei Armeen sollten sich im Thal der oberen Elbe vereinigen. Die Elbarmee kämpfte siegreich bei Hühnerwasser; Prinz Friedrich Karl siegte bei Münchengrätz und Git-schin. Die Schlesische Armee, zuerst bei Trautenan zurückgeschlagen, siegte hier am Tage darauf und schlug die Österreicher entscheidend bei Nachod, Skalitz und Schweinschädel, wo General von Steinmetz das Kommando führte. Jetzt eilte König Wilhelm selbst, trotz seiner siebzig Jahre, zu seiner Armee, begleitet von Bismarck, Moltke und Roon, und traf am 2. Juli in Gitschin ein. An demselben Tage erhielt man hier die Meldung, daß die gesamte österreichische Armee unter dem General Benedek nur drei Meilen entfernt bei Königgrätz und Sadowa stehe. Schon am folgenden Tage sollte sie angegriffen werden. In der Nacht ward dem Kronprinz der Befehl überbracht, so schnell als möglich auf dem Kampfplatze zu erscheinen. — Die Österreicher hatten eine sehr günstige Stellung; sie waren durch die Bistritz geschützt und hatten die Höhen, die ostwärts des Flüßchens liegen, besetzt und auf jede mögliche Art befestigt. Am Morgen des 3. Juli regnete es in Strömen. Prinz Friedrich Karl griff das Zentrum der Feinde an, aber sonnte trotz der größten Tapferkeit und Ausdauer feiner Soldaten nur mit Mühe feine Stellung behaupten, an ein Vorrücken war nicht zu denken. Um Mittag stand die Schlacht, noch war der Kronprinz nicht herangerückt. Dieser war frühzeitig aufgebrochen, aber die vom Regen aufgeweichten Wege hatten ihn aufgeholten. — Endlich, gegen zwei Uhr, erhielt der König die Freudenbotschaft, daß des Kronprinzen Heer da fei und schon den rechten Flügel der Feinde angegriffen habe. Nun war Benedeks Geschick entschieden. Die preußische Garde stürmte und behauptete das Dorf Chlum, den Schlüssel der feindlichen Stellung. Die Truppen des Prinzen Friedrich Karl gingen siegreich zum Angriff über, und die Österreicher ergriffen die Flucht. König Wilhelm hatte
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